Wissenschaft & Technologie

Ersetzt ChatGPT in Zukunft die Psychotherapie?

Künstliche Intelligenz könnte den hohen Bedarf an psychotherapeutischer Unterstützung auffangen. Antworten von ChatGPT konnten bei Paartherapie-Szenarien nicht von denen realer Therapeuten unterschieden werden.

Der Bedarf an psychologischer Betreuung übersteigt das Therapieangebot bei weitem. Abhilfe könnte die Künstliche Intelligenz (KI) bringen, etwa bei der Diagnose, bei Verhaltenstherapien und vor allem bei der organisatorischen Unterstützung der vielfach überlasteten Psychotherapeutinnen und -therapeuten.

Zukünftig werden vor allem jüngere Menschen Suchmaschinen und Chatbots auch bei psychologischen Fragen nutzen, überwiegend per Spracheingabe am Handy. Denn bei der KI ist die Hemmschwelle eindeutig niedriger, so Johanna Löchner, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Das gelte zum Beispiel “für Personen, die Hemmungen haben, sich in Psychotherapie zu begeben – etwa auf Grund des Stigmas für psychische Erkrankungen, oder wegen schambesetzter Themen”.

Trotzdem kann und soll KI eine echte Psychotherapie auch in Zukunft nicht ersetzen. KI kann keine professionellen Therapiegespräche führen oder verlässliche Therapiepläne entwickeln. Nichts ersetzt das persönliche Gespräch.

Damit KI möglichst zielgerichtet auf Ratsuchende eingehen kann, muss sie weiterentwickelt werden. Auch rechtliche oder ethische Rahmenbedingungen sind zu klären. So sollen sich Ratsuchende zwar persönlich angesprochen fühlen, gleichzeitig aber sollte ihnen klar sein, dass sie mit einer Maschine und nicht mit einem ausgebildeten Menschen kommunizieren.

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