Mond: Private US-Sonde “Blue Ghost” gelandet
Der Mond hat wieder Besuch bekommen: Zum zweiten Mal ist es nun einem Privatunternehmen gelungen, eine Sonde unbeschadet auf die Oberfläche des Erdtrabanten zu bringen.

Mond-Missionen gelten als technisch höchst anspruchsvoll: Keine Atmosphäre kann beim Bremsen helfen und die geringe Anziehungskraft unseres Trabanten ist beim Anflug auch ein Problem. Dennoch ist es nun erneut gelungen, einen Lander auf die staubige Oberfläche zu bringen. Geschafft hat es das Privat-Unternehmen Firefly Aerospace aus dem Süden der USA: “Blue Ghost”(auf Deutsch: “Blauer Geist”) heißt deren Schiff.
Es ist etwa zwei Meter hoch und drei Meter breit und landete erfolgreich im Bereich von Mons Latreille, einer Vulkanstruktur auf der nordöstlichen Mond-Vorderseite. Konkret setzte “Blue Ghost” im “Mare Crisium” auf, einer Tiefebene mit einem Durchmesser von etwa 500 Kilometern. Das zeigten um 9.34 Uhr MEZ die Livebilder aus dem Kontrollzentrum in der Nähe von Austin im US-Bundesstaat Texas.
“Alles lief wie am Schnürchen”, sagte der Firefly-Chef Jason Kim nach der Landung. Das unbemannte Gerät stehe stabil und aufrecht. “Jetzt haben wir etwas Mondstaub an unseren Stiefeln.”
Mission bis zum Sonnenuntergang
Rund zwei Wochen lang soll der Lander den Mond untersuchen – also einen halben Mond-Tag lang, bis im “Mare Crisium” wieder die Sonne untergeht. Erste Fotos, die “Blue Ghost” von der Oberfläche des Trabanten zur Erde funkte, wirken eher wie Bilder einer Unterwassermission.
An Bord sind zehn Geräte der NASA. Die US-Weltraumagentur will damit wissenschaftliche Untersuchungen vornehmen, unter anderem zur Magnetosphäre des Erdplaneten und zum Mondstaub. Unter anderem soll in die Oberfläche gebohrt werden, um Proben zu entnehmen.